Was hindert und was motiviert Betriebe, behinderte Jugendliche inklusiv auszubilden? Ergebnisse aus dem Projekt „AutoMobil: Ausbildung ohne Barrieren“ am Beispiel gehörloser Jugendlicher

Autor/innen

  • Frank Menzel
  • Thomas Kaul
  • Mathilde Niehaus

Schlagwörter:

betriebliche Ausbildung, berufliche Inklusion, gehörlose Menschen, betriebliche Barrieren, Bewerbungsverfahren

Abstract

In dem Projekt „AutoMobil: Ausbildung ohne Barrieren“ der Universität zu Köln wurde in Kooperation mit Unternehmen der deutschen Automobilindustrie untersucht, welchen Barrieren Jugendliche mit Behinderung bei ihrer Suche nach einem betrieblichen Ausbildungsplatz begegnen und welche Erfahrungen und Einstellungen die Betriebe hindern, ihre Lehrstellen an diese Zielgruppe zu vergeben. Auf Grundlage der Ergebnisse wurde gemeinsam mit den beteiligten Unternehmen nach Wegen gesucht, wie diese Hindernisse überwunden werden können.
In dem vorliegenden Beitrag wird aus der Perspektive der verantwortlichen betrieblichen Akteure dargestellt, welche Strategien eine erfolgreiche Rekrutierung Jugendlicher mit Behinderung verhindern oder fördern können. Im Mittelpunkt der Analyse steht dabei die Gruppe der gehörlosen Jugendlichen. Die Eignung dieser Zielgruppe für eine betriebliche Ausbildung wird von den am Projekt beteiligten Betrieben sehr heterogen beurteilt. Häufig schrecken die verantwortlichen Akteure (Personalleitung, Ausbildungsleitung) vor einer Ausbildung gebärdensprachlich kommunizierender Jugendlicher zurück, da sie die kommunikativen Barrieren als nicht überwindbar betrachten. Die wenigen Betriebe, die bereits über Ausbildungserfahrungen verfügen, sind von den guten Leistungen der gehörlosen Auszubildenden meist positiv überrascht.

Autor/innen-Biografien

  • Frank Menzel
    Frank Menzel ist seit 2001 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität zu Köln. Forschungsschwerpunkt ist die berufliche Situation und Inklusion von gehörlosen und schwerhörigen Menschen sowie die Situation gehörloser Menschen im Alter. Frank Menzel hat verschiedene Modellprojekte zur Verbesserung der Lebenssituation hörgeschädigter Menschen wissenschaftlich begleitet.
  • Thomas Kaul
    Thomas Kaul ist seit 2003 Inhaber des Lehrstuhls „Pädagogik und Rehabilitation hörgeschädigter Menschen“ an der Universität zu Köln. Thomas Kaul beschäftigt sich in seinen Forschungsarbeiten mit der Lebenssituation schwerhöriger und gehörloser Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen und Lebensphasen.
  • Mathilde Niehaus
    Mathilde Niehaus ist seit 2003 Inhaberin des Lehrstuhls für Arbeit und Berufliche Rehabilitation an der Universität zu Köln Im Mittelpunkt Forschung von Mathilde Niehaus steht die soziale, berufliche und betriebliche Teilhabe von Männern und Frauen mit gesundheitlichen Einschränkungen und Behinderungen, das Betriebliche Gesundheitsmanagement sowie die Transitionen von Schule in Ausbildung und Beruf.

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Veröffentlicht

03.11.2013

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Rubrik

Artikel

Zitationsvorschlag

Was hindert und was motiviert Betriebe, behinderte Jugendliche inklusiv auszubilden? Ergebnisse aus dem Projekt „AutoMobil: Ausbildung ohne Barrieren“ am Beispiel gehörloser Jugendlicher. (2013). Zeitschrift für Inklusion, 3. https://www.inklusion-online.net/index.php/inklusion-online/article/view/5