Ain’t I a person?

Oder: Wer spricht wo wann was wie? Zum Verhältnis von Inklusion und Intersektionalität

Autor/innen

  • Allessandro Barberi Universität Wien
  • Gertraud Kremsner Universität Koblenz-Landau
  • Michel Proyer Universität Wien

Abstract

In welchem Verhältnis stehen Inklusion und Intersektionalität? So lautet die leitende Fragestellung für den nachfolgenden Beitrag. Ausgehend von der ,klassischen‘ feministischen Beschreibung der Intersektionalität von Hautfarbe und Geschlecht bei Kimberley Crenshaw wird im Rekurs auf mehrere Theoretiker:innen (u. a. bell hooks, Gerda Lerner, Donna Haraway und Judith Butler) das Verhältnis von Inklusion und Intersektionalität diskutiert. Dabei steht angesichts der Forschung zu Inklusion vor allem die Problematik der Klassifikation und Kategorisierung (in) einer gegebenen Gesellschaft im Zentrum, indem sozialwissenschaftlich die individuelle Ausprägung von Merkmalen wie auch die notwendige Universalisierung derselben verhandelt wird. In diesem Zusammenhang wird anhand unterschiedlicher Lesarten der ,Matrix of Domination‘ eine breite Begriffspalette von Inklusion und Intersektionalität diskutiert und – im Blick auf den Klassenbegriff – auch deutlich gemacht, dass die äußersten Differenzen durchaus soziologischen Verallgemeinerungen zugänglich sind. Die Frage nach dem jeweiligen Standpunkt bzw. der Sprecher:innenposition von Akteur:innen wird dabei ebenso in den Blick genommen wie die Konzepte von situated knowledges und – mit dem Poststrukturalismus verbundene – Fragen nach der (Legitimität von) Repräsentation. In diesem Kontext stellt sich der aktuellen Forschung zur Inklusion auch die zum Ende hin angedeutete Frage nach der Normativität ihres Diskurses, die dort notwendig wird, wo reine Deskription nicht ausreicht, um tatsächliche Diskriminierung(en) zu verhindern.

Autor/innen-Biografien

  • Allessandro Barberi, Universität Wien

    Dr. Alessandro Barberi ist seit 2010 Assistent im Arbeitsbereich Medienpädagogik in der Abteilung für Bildung, Biographie und Medien am Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien. Er ist Vorsitzender der Sektion Medienpädagogik der ÖFEB, vollständiges Mitglied der DGfE und Mitglied der AERA, Autor und Journalist.

  • Gertraud Kremsner, Universität Koblenz-Landau

    Prof. Dr. Gertraud Kremsner ist Professorin an der Universität Koblenz-Landau. Sie leitet den Arbeitsbereich Pädagogische Professionalität im Kontext (schulischer) Heterogenität und Inklusion.

  • Michel Proyer, Universität Wien

    Assoz. Prof. Mag. Dr. Michelle Proyer ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Bildungswissenschaft und dem Zentrum für Lehrer*innenbildung der Universität Wien.

     

     

     

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Veröffentlicht

19.02.2023

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Zitationsvorschlag

Barberi, A., Kremsner, G., & Proyer, M. (2023). Ain’t I a person? : Oder: Wer spricht wo wann was wie? Zum Verhältnis von Inklusion und Intersektionalität. Zeitschrift für Inklusion, 1. https://www.inklusion-online.net/index.php/inklusion-online/article/view/698